Über meine Bilder



Zu den Weibsbildern

Lieber Besucher, Betrachter, Leser,

ich möchte Sie warnen,
seien sie misstrauisch gegenüber jeglichen Texten über Malerei,
denn in den Worten drehen sich die Bilder
und zeigen eine andere Wirklichkeit.
Lassen sie sich den Blick nicht verstellen, auch wenn Hermann Hess so scheinbar harmlos daherkommt:

"Im Leeren dreht sich ohne Zwang und Not
Frei unser Leben, stets zum Spiel bereit.
Doch heimlich dürsten wir nach Wirklichkeit,
Nach Zeugung und Geburt,
nach Leid und Tod."

Die Bilder auf dieser Seite zeigen Ihnen eine Wirklichkeit, die auch in Ihrem Inneren existiert, auch wenn Sie vielleicht meinen, Sie hätten das alles unter Kontrolle.
Diese Bilder erzählen die Geschichte eines Aufbruchs... eines Aufbrechens... Ausbrechens... aller grausamen Ängste und der ungeschönten Gewalt, die bisher wohlverschlossen im Unterbewusstsein verdrängt und bewacht wurden.
Das ungeschützte Ich sucht sich mühsam einen Weg zwischen Aggression und Wut, Hass und Einsamkeit, abgrundtiefer Panik und dem absoluten Eingemauertsein. Hier häutet sich der Größenwahn und dort bleibt das Ich fragend im Nebel. Zwischen depressiver Blockade und nicht enden wollender Hetze in Zeit und Raum ist die Spannung handgreiflich spürbar und kaum noch auszubalancieren.
Umherirren in einem endlosen Labyrinth, sich fallen lassen und doch abstürzen -
Wie ein krankmachendes Eitergeschwür entleert sich hier ein Abszess des Unterbewussten voller emotionaler Altlasten.

Am Ende verschließt sich die Wunde wie von der Natur gewebt - unvollständig - vielleicht nur vorläufig.
Hat der Prozess dieses Ich verändert? Das bleibt schleierhaft.

Diese Bilder sind bei kurzer Betrachtung nicht einfach schön, dann wären sie weniger wahr.
Aber wenn Sie es wagen, beim Schauen eine kleine Tür Ihrer Seele zu öffnen, werden Sie eine spannende Reise in Ihr eigenes Ich machen, eine Reise, die vielleicht heute gar nicht zu Ende gehen wird.

Anne Bentkamp
zurück